Um Probleme im Bestand frühzeitig zu erkennen und um Aufschluss über den Gesundheitszustand der Tiere zu erhalten, muss dieser regelmäßig erfasst werden.
- Beurteilung der Tiere (Bonitur)
Beim täglichen Stallrundgang sollten immer wieder einzelne auffällige Tiere aufgenommen und genau untersucht werden. Darüber hinaus wird empfohlen in regelmäßigen Abständen 50 Tiere systematisch zu beurteilen, um den Zustand der Tiere genau zu erfassen. Dabei hat es sich bewährt, nach der Reihenfolge vorzugehen, die im Managementtool (MTool) zur Verbesserung des Wohlbefindens und der Gesundheit von Legehennen beschrieben ist: 1. Begutachten des Kopfes, 2. Betasten des Halses, 3. Befühlen des Kropfes, 4. Auffächern und untersuchen der Flügel bei Junghennen, 5. Untersuchen des Rückens, 6. Auffächern und untersuchen der Stoßfedern am Federansatz bei Junghennen, 7. Untersuchen des Legebauchs und Kloake, 8. Abtasten des Brustbeins, 9. Untersuchen der Zehen, 10. Untersuchen der Fußballen.
Der Kot der Tiere gibt Aufschluss über ihren Gesundheitszustand. Daher wird empfohlen regelmäßig Kotproben untersuchen zu lassen. Spätestens wenn sich schlecht verdaute Futterbestandteile in den Exkrementen finden oder wenn schaumiger Kot, wässrig-schleimiger Durchfall beziehungsweise gar Blut im Kot zu verzeichnen sind, sollten Kotproben gezogen werden. Kotuntersuchungen geben auch Aufschluss über den Befall mit Parasiten, zum Beispiel mit Kokzidien, Spulwürmern, Blinddarmwürmern, Haarwürmern oder Bandwürmern. Bei auffällig aussehendem Kot empfiehlt es sich, auf krankmachende Bakterien untersuchen zu lassen. Ab 350 Tieren muss der Kot auch auf Salmonellen getestet werden.
Es ist empfehlenswert, tot aufgefundene oder schwache und kranke Tiere zur Sektion zu geben, wenn die Todes- oder Erkrankungsursache nicht klar ist. Eine frühzeitige Diagnose schützt andere Tiere und hilft dabei, die Herdengesundheit zu verbessern. Ob ein Tier zur Sektion gegeben wird, bestimmen der Tierhalter oder der bestandsbetreuende Tierarzt.
- Intensive Zusammenarbeit mit einem Bestandsbetreuer
Eine intensive Zusammenarbeit mit einem Bestandsbetreuer (praktischer Tierarzt, Geflügelgesundheitsdienst, Fachberater) hat mehrere Vorteile. Der Bestandsbetreuer kennt die Situation auf dem Betrieb gut, kann Beratung und Empfehlungen geben und bei vorbeugenden Maßnahmen und Behandlungen unterstützen.