Der Großteil der Betriebe lag bei den Erkrankungen der Atemwege unterhalb des Richtwertes von 5 %, ab welchem ein Bestand als krank bewertet wird und die Tiere entsprechend zu behandeln sind. Zwei Betriebe überschritten diesen Wert mit 7,2 % und 5,5 % erkrankter Tiere. Die Ursache für die erhöhten Werte lagen bei einem APP-Einbruch mit ungeklärter Ursache und der zu hohen Luftgeschwindigkeiten im Tierbereich durch eine falsche Ausrichtung der Zuluftventile. Durch eine schnelle Behandlung der Tiere und die verbesserte Einstellung der Lüftung konnten dauerhafte Schäden der Atemwegsorgane geringgehalten werden.
Die Ergebnisse der Lungenbefunde spiegeln die geringe Prävalenz von Atemwegserkrankungen nicht wieder. Zwar fielen auf zwei Betrieben kaum Lungenbefunde auf (0 % und 1 %), doch auf vier Betrieben wiesen über 20 % der geschlachteten Tiere mittel- und hochgradige Lungenbefunde auf. Es ist möglich, dass diese Befunde mit anderen Ursachen zusammenhängen, da eine weitere Ursachendiagnostik nicht durchgeführt wurde. Anhand von Bissverletzungen wurde das Kriterium "Beißereien" als Verhaltensanomalie erfasst. Als bedenklich und behandlungswürdig wurde eine Grenze von 4 % angesetzt. Über 50 % der Betriebe überschritten diesen Wert. Bezüglich des Liege- und Abkotverhaltens der Tiere ließen sich bei den meisten Betrieben keine Regelmäßigkeiten oder Veränderung über die Mastperiode hinaus beobachten. Insgesamt wurde eine eher mittelmäßige Tierwohlsituation erfasst, wofür vor allem das Auftreten von Bisswunden und die schlechten Lungenbefunde verantwortlich waren.