Das richtige Lüften der Ställe ist ein wichtiges Kriterium für eine erfolgreiche Schweinehaltung, denn Schweine reagieren empfindlich auf ein schlechtes Stallklima. Die Tiere haben ein sehr gut ausgebildetes Riechorgan und leiden unter einer hohen Schadgaskonzentration im Stall. Auch hohe Temperaturen sind Stress für die Schweine, denn sie können nicht schwitzen und ihr Lungenvolumen ist vergleichsweise klein. Die Tiere produzieren allein durch ihren intensiven Stoffwechsel viel körpereigene Wärme, die sie direkt über die Haut ableiten müssen. Hält der Stress durch Hitze länger an, kann das eine Schwächung des Immunsystems zur Folge haben, die Schweine sind anfälliger für Infektionen. Zudem reagieren Schweine empfindlich auf zu starke Luftströme oder gar Zugluft. Beides sollte vermieden werden.
Die am Projekt beteiligten Schweinehalter betreiben ganz unterschiedliche Ferkelaufzucht- und Schweinemastställe mit auf diese Ställe zugeschnittenen Lüftungssystemen. Es sind neue Warmställe darunter, aber auch Altgebäude und Ställe mit Außenklima. Die Betriebsleiter haben im Rahmen des MuD Tierschutz-Vorhabens unter anderem die Lüftungssysteme in ihren Ställen auf den Prüfstand gestellt und verbessert. Ziel war es, optimale Werte in Bezug auf Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftströmung sowie niedrige Schadgaskonzentrationen zu erreichen. Die Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung gibt hierfür teilweise Werte bzw. Grenzen vor; diese sind jedoch lediglich als Mindeststandard zu verstehen. Die Maßnahmen zu den Stallklimaverbesserungen in den Betrieben im Rahmen des Projektes gehen darüber hinaus.
Die Maßnahmen lassen sich wie folgt unterteilen: