Im Plan wurde pauschal eine Zeit von 45 Minuten pro Tag und Betrieb für die gezielte Tierbeobachtung festgelegt. Dabei wurde über eine Dokumentationspflicht der besaugten Stellen das Augenmerk auf das Thema „Besaugung“ gelegt. Betrieb E hat die Beobachtungszeit wegen der großen Kälbergruppen von bis zu 18 Tieren auf 90 Minuten ausgedehnt. Im Kern findet die Tierbeobachtung weiterhin parallel zu den täglichen Routinearbeiten wie Fütterung, Reinigung des Stalls und der Behandlung kranker Tiere statt. Darüber hinaus wurde das Tagessoll von 45 Minuten durch reine Beobachtungszeit aufgefüllt. Betrieb D hat diese auf die Ruhephase nach der Futtervorlage ausgedehnt. Besaugende Tiere können durch eine optimierte Tierbeobachtung frühzeitig identifiziert werden.
Weitere Datenerhebungen wie die aufgenommene Tränkemenge helfen, schwächere Tiere zu identifizieren, die bei der Tierbeobachtung besonders begutachtet werden müssen. Beispielsweise könnten sie von ranghöheren Kälbern unterdrückt werden. Kalben die Milchkühe saisonal ab, entstehen Arbeitsspitzen, die eine Tierbeobachtung in den ersten drei Monaten nach Aussage des Betriebsleiters D erschwert. Vorhandenes Personal muss über Schulungen für die Tierbeobachtung sensibilisiert werden, damit sie schichtübergreifend gleichmäßig erfolgt. Bis Tierbeobachtung und Arbeitsroutinen neu koordiniert sind, braucht es eine gewisse Übergangszeit.