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Fachgespräch: Ohne Pansen geht es nicht! - Vernetzung ist ein wichtiger Baustein in der Förderung

Mit Wiederkäuern in die Zukunft! Das vierte Fachgespräch Landwirtschaftliche Tierhaltung wurde von den Teilnehmenden aus Forschung, Beratung und Praxis rund um das Bundesprogramm Nutztierhaltung als wichtige Etappe bei der Transformation der Wiederkäuerhaltung wahrgenommen. Das geänderte Konzept mit mehr Zeit, sich über die Projekte auszutauschen, kam gut an.

Kühe auf der Weide - Foto: Emil Florisse/stock.adobe.com

Auf dem Fachgespräch wurden Ergebnisse und Erfahrungen aus Projekten vorgestellt, die im Rahmen des Bundesprogramms Nutztierhaltung durchgeführt werden. Den diesjährigen Themenschwerpunkt bildeten die kleinen und großen Wiederkäuer.

Über 100 Teilnehmende aus Wissenschaft, Beratung und Praxis diskutierten an zwei Tagen intensiv miteinander über Ergebnisse und Erfahrungen aus Projekten des Bundesprogramms Nutztierhaltung - und darüber wie diese in die breite Praxis umgesetzt werden können. Den diesjährigen Themenschwerpunkt bildeten kleine und große Wiederkäuer.

Die Parlamentarische Staatssektretärin im BMEL, Dr. Ophelia Nick, betonte in ihrer Begrüßung die Bedeutung der Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz (MuD Tierschutz)  und des Bundesprogramms Nutztierhaltung nicht nur für die Praxis, sondern auch für politische Entscheider. Diese bräuchten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Forschung über Stellschrauben für Tierschutz und Tierwohl als Handlungsgrundlage. "Weniger Tiere besser halten“ sei ein Leitbild im BMEL, weshalb unter anderem das Bundesprogramm Tierhaltung mit einem tragfähigen Konzept zur langfristigen finanziellen Ausstattung des Förderprogramms auf den Weg gebracht werde.

Dr. Elke Saggau (stellv. Gruppenleiterin 32, BLE) hob die Förderung von Wissenstransfer und Vernetzung der Wissenschaft und Praxis als eigene Aufgabenfelder hervor, die die Transformation hin zu einer zukunftsfähigen und nachhaltigen Landwirtschaft ermöglicht. Sie unterstrich das große Nachahmungspotenzial einzelner Vorhaben für einen größeren Kreis von landwirtschaftlichen Betrieben, die andere Tierhalterinnen und Tierhalter ermutigen und unterstützen. Verbesserungen lassen sich so leichter flächendeckend in den Tierhaltungen umsetzen.

Wissenschaftlicherinnen und Wissenschaftler - auch der hoffnungsvolle Nachwuchs - wie Beratende und Tierhaltende stellten mit viel Engagement ihre insgesamt 18 Projekte vor. Die Zukunft der Wiederkäuerhaltung stand im Zeichen von Managementmaßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls, der Minimierung des Antibiotikaeinsatzes, Stallkonzepten und innovativen Ausbildungsinitiativen.

Mit den Arbeiten aus dem Projekt Nationales Tierwohl-Monitoring (NaTiMon Rind) steht nun ein Maßnahmenkatalog zur Verfügung, mit dem es ermöglicht wird, den Status quo des Tierwohls in den Haltungen von Rindern national zu erfassen.

Wertvolle Einblicke in ihre Arbeit und Praxistipps lieferten die Netzwerke der Demonstrationsbetriebe Tierschutz im Hinblick auf Vermeidung und Reduktion des gegenseitigen Besaugens bei Kälbern. Andere Projekte beleuchteten, wie Kälberaufzucht an der Kuh funktionieren kann, welche Vorteile verlängerte Laktationsdauern für die Kuh, die Kälber und letztlich den Landwirt bringen und wie durch viertelselektives Trockenstellen von Milchkühen der Einsatz von Antibiotika reduziert werden kann. Dass das Tierwohl auch bei Weidehaltung gemessen und verbessert werden kann, zeigte eindrucksvoll ein weiteres Projekt.

Kernauftrag des großen Verbundprojekts Netzwerk Fokus Tierwohl ist die Bündelung von Wissen und die zielgerichtete Wissensvermittlung von neuen Forschungsergebnissen und Erkenntnissen in die Praxis, was vor allem durch bundesweit koordinierte Veranstaltungen, Online-Seminare, eigene Podcasts und Videos geschieht.
Eine Vortragende referiert über Verbesserungen in der Schafhaltung. Klick führt Großansicht im neuen Fenster.

Für den Themenbereich der Schafe berichtete das Tierwohlkompetenz-Zentrum Schaf (TWZ-Schaf) über die Haltung von Schafen mit unkupierten Schwänzen und zeigte wie dies gelingen kann. Bei der Ziegenhaltung stand die Optimierung des Weideparasitenmanagements im Fokus.

Vorgestellt wurden auch Herausforderungen, die sich durch die zunehmende Anzahl an Alpaka-Haltungen in Deutschland ergeben. Erstmalig wurde ein mehrstufiges Tiergesundheitsmanagement für Betriebe mit Neuweltkameliden erarbeitet und etabliert.

Alle Projekte werden auf den Internetplattformen MuD-Tierschutz.de und Nutztierhaltung.de vorgestellt und aufgearbeitet.

Aktuell laufen im Bundesprogramm Nutztierhaltung 64 Projekte mit insgesamt 154 Teilvorhaben und einem Fördervolumen von 55 Mio. € bis 2026. 22 Projekte davon sind Modell- und Demonstrationsvorhaben.

Die Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz blicken auf zehn Jahre erfolgreichen Wissenstransfer zurück und sind Teil des Bundesprogramms Nutztierhaltung.

Mit dem Bundesprogramm Nutztierhaltung fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Vorhaben für einen Wandel in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Hierbei werden die Bereiche Forschung, Praxis und Wissenstransfer abgedeckt.

Insgesamt achtzehn Projekte wurden vorgestellt und es gab genug Raum für den Austausch an so genannten Themeninseln. Die Zukunft der Wierkäuerhaltung stand im Zeichen von Managementmaßnahmen zur Verbesserung des Tierwohls, wie zum Beispiel der Minimierung von Antibiotikaeinsatz, Stallkonzepten und innovativen Ausbildungsinitiativen.

Der Moderator, Matthias Schulze Steinmann führte die Teilnehmenden durch Diskussionen auf hohem fachlichen Niveau und eine lebhafte Podiumsdiskussion. In der Folge werden alle Projekte zur Wiederkäuerhaltung intensiv aufgearbeitet und auf den Plattformen MuD-Tierschutz.de und Nutztierhaltung.de vorgestellt.

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