Was in Deutschland jedoch noch ausgebaut werden muss, ist eine verlässliche Datenbasis, mit deren Hilfe Merkmale erfasst und Zuchtwerte für die Schwanzlänge oder auch für die Parasitenresistenz generiert werden könnten. Eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Zeit wird es deshalb sein, einen Datenpool für Schafe aufzubauen, der die wichtigsten Basisdaten enthält - zum Beispiel zum Wachstumsverlauf, zur Fruchtbarkeit, zur Mütterlichkeit, aber auch zur Schwanzlänge oder zur Neigung zu Verschmutzung durch Kot und Urin.
Verfügbare Herdenmanagementprogramme können den Schafzüchtern hier eine erste Unterstützung bieten. Mit ihnen ist eine einfache und übersichtliche Datenerfassung ebenso möglich wie die lückenlose Dokumentation der Tierdaten oder das Markieren von auffälligen Tieren. Während des MuD-Netzwerkes "Verzicht auf das Kupieren der Schwänze von Schaflämmern" bildete die Einführung und Erprobung einer praktikablen Herdenmanagementsoftware deshalb einen der Schwerpunkte.
Die Teilnehmer ließen sich von einem Softwareanbieter intensiv über die Möglichkeiten beraten, die ihnen das Herdenmanagementprogramm bietet. Mittlerweile haben alle Betriebsleiter die Software installiert und in ihre Betriebsabläufe integriert. Mit ihm dokumentieren sie sämtliche Besonderheiten und Auffälligkeiten der Schafe. Dennoch ist zu erwähnen, dass die bisherigen Programme ein enormes Ausbaupotenzial haben. Die Programme sind bisher nicht anwenderfreundlich. Es besteht kein wirtschaftliches Interesse auf Seiten der Softwareentwickler, sich mehr in diese Thematik zu vertiefen, weil damit nur wenig Geld verdient werden kann.