Eine Neugruppierung am Absetztag hat den Vorteil, dass die Tiere sich nach dem Belegen noch wiedererkennen und Rangkämpfe im Wartestall dadurch abgemildert bzw. verhindert werden können. Eine Gruppenhaltung im Deckzentrum setzt allerdings einige Veränderungen gegenüber der herkömmlichen Aufstallung im Kastenstand voraus. Die Sauen brauchen im Stall eine ausreichend breite und lange Lauffläche, um sich aus dem Weg gehen zu können. Die Mindest-Laufgangbreite laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung von 2,5 m ist hier als absoluter Mindestwert zu verstehen und oftmals nicht ausreichend. In der Praxis hat sich allerdings gezeigt, dass die Laufgangbreiten so breit wie möglich sein sollten, um den Tieren eine ausreichende Ausweichmöglichkeit zu bieten.
Werden die frisch abgesetzten Sauen zur Gruppenbildung ins Deckzentrum eingestallt, brauchen sie Platz, um ihre Rangordnung vor der Belegung auszufechten. Dafür eignet sich eine Kurzeitarena. Eine Arena sollte eine große Fläche mit einem trittsicheren Untergrund haben. Der Platzbedarf pro Sau sollte mindestens 5 m² betragen. Im Außenbereich haben sich Arenen mit 5-6 m2 pro Sau in der Praxis bewiesen. Es dürfen keine Hindernisse vorhanden sein. Bei Rangkämpfen, die unumgänglich beim Zusammenstellen von neuen Sauen sind, bestehen so ausreichend Ausweichmöglichkeiten. Diese Arena kann im Deckzentrum oder auch außerhalb des Stalles gebildet werden.
Einige MuD-Betriebe in Netzwerk 8 haben die Deckzentren so umgebaut, dass der Laufbereich hinter den Ständen breit genug ist, um ihn als Arena nutzen zu können. Ein Betrieb nutzt den an das Deckzentrum angeschlossenen Auslauf als Arena. Ein anderer Betrieb bildet mithilfe von Kunststoffwänden, die auf- und abgebaut werden können, eine mobile Arena im teilweise überdachten Außenbereich direkt vor dem Deckzentrum. Die Sauen bleiben für mehrere Stunden in der Arena und haben Zeit, eine Rangordnung auszufechten, bevor sie ins Deckzentrum gelassen werden.