Wenn es um die Verhinderung von Federpicken und Kannibalismus geht, spielt auch die Ausleuchtung des Stalles eine große Rolle (Lichtquelle, Lichtintensität, Farbe des Lichts). Die gewählte Lichtintensität muss gewährleisten, dass sich die Hennen problemlos im Stall orientieren können. Was die beste Lichtquelle für Legehennen ist, darüber besteht noch Forschungsbedarf. Dazu kommt, dass die verschiedenen Lichtquellen mit der Zeit ihre Eigenschaften verändern. Derzeit werden in warmweißem Spektrum oder Tageslichtspektrum strahlende, hochfrequente Lampen (Frequenzbereich mehr als 2000 Hz) empfohlen. Farbiges Licht sollte nicht eingesetzt werden – auch weil der Tierbetreuer die Tiere so nicht gut im Blick haben kann. Leuchtstoffröhren oder Sparlampen (50 bis 100 Hertz) werden von Legehennen als Flackerlicht wahrgenommen, wenn sie kein Vorschaltgerät besitzen, das die Frequenz entsprechend erhöht. Die Nervosität in der Herde nimmt zu und die Gefahr des Federpickens steigt. Daher ist der Einsatz von flackerfreiem Licht im Rahmen der Tierschutz-Nutztierhaltungs-Verordnung vorgeschrieben. Mit folgenden Maßnahmen kann die Ausleuchtung des Stalls verbessert werden:
- Dimmbare Beleuchtung (Ausstattung mit LED-Leuchten)
Eine dimmbare Stallbeleuchtung bietet gleich mehrere Vorteile: Sie gestattet eine bessere und gleichmäßigere Ausleuchtung des Stalles, vor allem auch unter den Futterlinien und im Scharrbereich und sie erleichtert die Kontrolle der Tiere. Darüber hinaus bietet die Anlage die Möglichkeit, das Licht im Stall auf die Bedürfnisse der Tiere abzustimmen. So kann das Licht in kritischen Situationen gedimmt werden. Die Tiere beruhigen sich, ihre Nervosität wird eingedämmt. Der Leuchtmittel-Markt bietet viele verschiedene LED-Leuchten zur Auswahl. Auf den Betrieben der Modell- und Demonstrationsvorhaben Tierschutz wurden besonders häufig LED-Stangen beziehungsweise -röhren verwendet, weil sich diese Systeme gut für den Einbau in die Ebenen bestehender Anlagen eignen. Die Beleuchtung sollte in den verschiedenen Ebenen unabhängig voneinander dimmbar und schaltbar sein um die Aktivität der Tiere besser steuern und besser auf Probleme reagieren zu können. In anderen Betrieben verbesserten LED-Strahler an der Stalldecke die Ausleuchtung spürbar. Einige LED-Beleuchtungssysteme ermöglichen die Veränderung der Lichtfarbe, zum Beispiel von einem warmen Weiß auf Rot. Im Rahmen des Notfallmanagements kann dann nicht nur die Lichtintensität reduziert werden, sondern auch auf Rot als letzte Maßnahme umgeschaltet werden. Bereits bestehende Rötungen oder Verletzungen sind dann für pickende Hühner nicht mehr zu erkennen und werden damit uninteressant.
- Einbau von Elementen zur Lichtstreuung oder zur Verdunklung des Stalles
Tageslicht sollte möglichst gleichmäßig in den Aktivitätsbereich einfallen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, einen Stall zu verdunkeln beziehungsweise zu verhindern, dass direktes Sonnenlicht in den Stall einstrahlt. Gut geeignet sind Lichtbänder aus Milchglasscheiben oder Doppelstegplatten. Mit all diesen Maßnahmen werden Lichtkegel, Sonnenflecke sowie Licht- und Schattenspiele verhindert, die ein Zusammendrängen der Tiere bewirken können, das wiederum zu Stress in der Herde führen kann. Einen vergleichbaren Effekt wie Lichtbänder erfüllt eine rote Ziegelwand bzw. das Anstreichen von weißen Wänden. Dies verhindert Reflexionen und führt zu einer gleichmäßigeren Ausleuchtung des Stalles. Zur Steuerung der Tageslichtlänge nach dem Einstallen und zur Stimulation der Legetätigkeit sowie für Notfälle sollten Verdunklungsmöglichkeiten vorhanden sein. Hierzu sind Folienjalousien geeignet, die automatisch gesteuert werden können. Auch bei schräger Sonneneinstrahlung im Winter kann eine zeitlich begrenzte Reduktion der Fensterfläche sinnvoll sein, wenn genügend Licht in den Stall kommt. Dies ist gegebenenfalls mit den Behörden abzustimmen.
- Kontrolle der Lichtintensität im Stall
Zur Messung bzw. Kontrolle und zur Anpassung des Lichts beziehungsweise der Lichtintensität im Stall dienen so genannte Luxmeter. Sie sollten auf jedem Betrieb vorhanden sein helfen auch dabei, neue Leuchtmittel besser einschätzen zu können.